Herdenschutzmaßnahmen zum Schutz vor Wölfen reichen nicht aus

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Gestern hat im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages eine Anhörung zum Bestandsmanagement des Wolfes in Deutschland stattgefunden. Dazu erklärt die Bundestagsabgeordnete Silvia Breher:

„Die Sachverständigen haben in der Anhörung deutlich gemacht, dass der Wolf bei uns längst keine bedrohte Art mehr ist. Vielmehr sorgt die Zunahme des Wolfes für eine ernsthafte Bedrohung der Weidetierhaltung. Im Jahr 2020 wurden rund 4.000 Weidetiere – überwiegend Schafe, aber auch Rinder und Pferde – getötet. Die unternommenen Maßnahmen zum Herdenschutz, Schutzzäune und Hütehunde, reichen nicht aus.

Die Bundesregierung muss nun endlich im Jagd- und im Naturschutzrecht die Voraussetzungen für ein aktives Wolfsmanagement schaffen, wie es in anderen europäischen Staaten längst praktiziert wird. Die Sachverständigen bestätigten, dass dies EU-rechtlich möglich ist, weil ein günstiger Erhaltungszustand erreicht ist. Ich erwarte jetzt von der Bundesregierung, dass sie handelt – ein Abschieben der Verantwortung nach Brüssel zieht nicht mehr.

Wir brauchen eine ausgewogene Balance zwischen dem Schutz von Mensch und Tier sowie dem Artenschutz. Deshalb benötigen wir neben einem aktiven Bestandsmanagement auch wolfsfreie Zonen – insbesondere an den Deichen und auf den Almen im Alpenraum. Die Bundesregierung muss endlich handeln.“